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Saterländer
Feuerwehren üben Ernstfall
Ramsloh (LK
Cloppenburg) – Am Samstag, den 13.08.20222 gegen 09:36 Uhr wurde die Feuerwehr
Ramsloh zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage zur Firma Waskönig+Walter
gerufen. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stellte sich heraus, dass es
im 1. Obergeschoss zu einer Staubexplosion gekommen ist und noch Mitarbeiter im
Gebäude vermisst werden. Sofort wurde vom Einsatzleiter um 09:43 Uhr eine
Stichworterhöhung auf B4 Gebäudebrand groß Y zur Großleitstelle Oldenburger
Land gesendet.
Die Übung lief
in drei Szenarien ab:
Szenario
1: Im Gebäude „Aufbereitung“ ist es während der Arbeit im 1.OG zu einer
Staubexplosion gekommen. Die Staubexplosion hat sich durch die Verbindungen
zwischen den Etagen auf das 1.OG und das 2. OG ausgebreitet. Durch die Explosion
ist es zu einer Durchzündung gekommen. Aufgrund der Bauart des Gebäudes ist das
Feuer selbständig wieder erloschen, jedoch ist das Gebäude stark verraucht.
Eine Überprüfung auf entstandene Glutnester mittels Wärmebildkamera ist
erforderlich. Die im Gebäude tätigen Mitarbeiter sind teilweise bereits aus dem
Gebäude und werden versorgt. Weitere 4 Mitarbeiter befinden sich noch im
Gebäude und werden vermisst. Die vermissten Personen sind ohne Bewusstsein und
befinden sich im 1. und 2.OG. Unter Atemschutz machten sich mehrere Suchtrupps auf
den Weg die vermissten Personen zu suchen. Innerhalb kürzester Zeit wurden alle
Personen aus dem Gebäude gerettet. Die verletzen Personen wurden zur
Erstversorgung an die First Responder Teams übergeben. Zur Entrauchung des
Gebäudes wurden Hochdrucklüfter eingesetzt.
Szenario 2: Im Bereich des
Rollenlagers, zwischen der Verladung und der HSK, sind 2 Mitarbeiter mit
gasbetriebenen Gabelstaplern damit beschäftigt die gelagerten Kabeltrommeln zu
sortieren und Lücken zu schließen. Durch den Knall der Staubexplosion im
Bereich der Aufbereitung sind die Mitarbeiter kurz unaufmerksam. Dabei berühren
sich die Stapler und beschädigen die Gasleitung eines Fahrzeugs, welches sich
durch das ausströmende Gas entzündet. Der Brand entwickelt sich und greift auf
die hölzernen Kabeltrommeln über. Der Brand der Kabeltrommeln breitet sich
aufgrund der Brandbeaufschlagung und der Materialien Holz und der
Kunststoffummantelung rausch aus. Die Fahrer der Gabelstapler können sich
unverletzt entfernen. Die Einsatzkräfte stellten sofort einige Monitore auf, um
das Feuer zu löschen und die angrenzenden Gebäude mit einer Riegelstellung vor
dem Feuer zu schützen. Eine etwa 550 m lange Wasserversorgung von der Sagter
Ems bis zur Einsatzstelle wurde von den Einsatzkräften innerhalb kurzer Zeit
gelegt, so dass ausreichend Wasser zur Verfügung stand.
Szenario 3: Ebenfalls durch den Knall der Staubexplosion sind die
Mitarbeiter beim Wechsel der Stahlkabeltrommeln an einer Maschine kurzzeitig
abgelenkt und es kommt zu einem Unfall. Der mit dem Antransport weiterer Stahlkabeltrommeln
beauftrage Gabelstaplerfahrer hatte die bereits vor der Maschine stehenden
Trommel angestoßen, sodass diese ins Rollen geraten sind. Hierbei ist ein
Mitarbeiter unter die Stahlkabeltrommel geraten und eingeklemmt worden. Weitere
Einsatzkräfte sowie das Team des First Responder kümmerten sich um den
verletzten Mitarbeiter. Da das Bein des Arbeiters unter einer 2t Kabeltrommel
eingeklemmt war, wurde mit Manpower versucht die Trommel wegzurollen. Dieses
gelang den Einsatzkräften, die Rolle wurde sofort mit Keilen gesichert. Der
verletzte Mitarbeiter wurde an das Team des First Responders übergeben.
Neben
den Feuerwehren Ramsloh und Scharrel, dem Gemeindebrandmeister Hartmut
Hanekamp, dem stellv. Gemeindebrandmeister Kevin Heese, sowie der
Geschäftsführung der Firma Waskönig+Walter Herr Stefan Nestler und der
Sicherheitsbeauftragte der Firma Waskönig+Walter Jörg Heyen, waren auch Gäste
und Beobachter geladen worden. Neben Bürgermeister Thomas Otto waren auch die
beiden stellv. Kreisbrandmeister Franz-Josef Nording und Stefan Abshof, sowie
der Brandschutzbeauftrage Herr Christian Balbach, von der Firma BSA Nord GmbH
vor Ort.
Am
Ende der Übung ergriff Gemeindebrandmeister Hartmut Hanekamp das Wort und
bedankte sich bei allen Kameradinnen und Kameraden für die gut durchgeführte
Einsatzübung. Das Zusammenspiel zwischen den Feuerwehren aus Ramsloh und
Scharrel klappt vorzüglich und darauf sind wir sehr stolz, so Hanekamp. Weiter
ging ein Dank an die Firma Waskönig und Walter, für die Bereitstellung des
Betriebsgeländes zur Austragung der Übung.
Auch
Herr Stefan Nestler von der Firma Waskönig und Walter ließ es sich nicht nehmen
und bedankte sich ebenfalls bei allen Einsatzkräften für den Reibungslosen
Verlauf der Übung. Wir können froh sein, dass das Saterland eine so schlagkräftige
Feuerwehr und so motivierte Einsatzkräfte hat.
Nach
der Übung wurden noch kalte Getränke und ein kleiner Imbiss gereicht. Danach
machten sich die Wehren auf den Weg zum Feuerwehrhaus nach Ramsloh, um ihre
Einsatzfahrzeuge für den nächsten Einsatz neu zu bestücken.
Ein
großer Dank geht an die Mitglieder der Jugendfeuerwehren Ramsloh und Scharrel,
die als Komparsen gearbeitet haben, sowie an den Stellv. Gemeindebrandmeister
Kevin Heese für die Ausarbeitung der Übung.